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Lissabon – Portugal

Dieses Jahr stand das erste mal Portugal auf unser „todo“ Liste. Gut das es bereits Oktober war und somit nicht mehr so warm wie im Sommer. Ihr wißt, Hitze ist nicht so mein Ding. Die Temperaturen immer um die zweiundzwanzig Grad. Bis auf zwei Tage an denen es etwas abwechslungsreich daher ging, Sonne am Vormittag und Regen am Nachmittag, hatten wir auch dieses mal wieder Glück. 

Lissabon ist abwechslungsreich und hat vieles zu bieten. Ihr solltet, wenn ihr innerhalb der Stadt unterwegs seit, viel zu Fuß erledigen. Auto, Bus, Straßenbahn in der Rushhour ist kein Vergnügen. Mehr stehen als wirklich voran kommen. Da ist man zu Fuß definitiv schneller. Roller oder TukTuk kann man sich ebenfalls sparen. Zudem sind die TukTuk Fahrten teuer und während man gefahren wird, schaukelt man von einer Seite auf die andere. Reisetabletten wären eine klare Empfehlung. Spaß. 

Straßenbahn, vor allem die historischen roten und gelben Bahnen sind zu empfehlen. Da ist alles noch Handarbeit, selbst die Weichen stellen. Lustig wird es, wenn ein Auto wieder mal die Straßenbahn blockiert und das wilde „klingeln“ des Fahrers los geht. Dann noch ein paar Flüche auf portugiesisch hinterher. Was sich für uns Deutsche immer sehr witzig anhört. Da es sich eben nicht wie fluchen anhört, sondern eher als wenn man sich was nettes an den Kopf wirft. Da musste ich in Rom auch immer so lachen. Bis uns die Stadtführerin erklärt hat, was die sich eben an den Kopf geworfen hatten. Ich kann euch sagen, dass waren keine schönen Worte. 

Wer Kaffee & Co liebt, wird in Lissabon den Himmel auf Erden finden. Überall sind kleine Café oder Bäckereien zu finden. Die allerlei Leckereien zu bieten haben. Der Kaffee, Cappuccino oder Espresso war überall sehr lecker. Klar, man muss schon schauen wie das Café im allgemeinen aussieht und was für einen Siebträger die dort stehen habe. Die meisten waren mit einer Siebträger ausgestattet und die Bedienung konnte man schon fast als Barista bezeichnen. Das hatten wir schon ganz anders erlebt. Als schlechtes Beispiel ist hier Deutschland und Österreich aufzuzählen.

Eine Bootstour sollte man sich nicht entgehen lassen. Tickets sind schnell am Schalter der Anlegestelle gekauft oder man kann an jedem Kiosk in der Stadt ein Ticket für 24, 72 oder 96 Stunden kaufen. Kann dann die Straßenbahn, den Bus oder eben das Boot nutzen. Am besten an der Anlegestelle rechtzeitig dort sein, damit man ein Platz an Deck, bei schönem Wetter, bekommt. Die Aussicht auf die Stadt, den Sehenswürdigkeiten oder der Brücke sind grandios. Zwischendurch gibt es die Möglichkeit an den einzelnen Anlegestationen aus-und wieder einzusteigen. 

Ein paar Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben sollte: 

  • Castelo de São Jorge – Die Burg wurde von den Mauren gebaut, die sie 1147 an Alfons den Eroberer verloren. Es wurde danach jahrhundertelang als Königsburg genutzt. 1755 wurde die Burg beim Erdbeben von Lissabon weitgehend zerstört. Das Gelände erstreckt sich auf etwa 6.000 m². Zur Anlage gehören mehrere Türme, Wachposten, ein Burggraben, Ausgrabungen aus phönizischer, römischer und maurischer Zeit sowie zwei große Plätze, die zum Verweilen, Boule- oder Dominospielen einladen. Die Aussichtsplattform der Festung ermöglicht einen weiten Blick über die gesamte Stadt und den Tejo. 

  • Torre de Bélem – Der Torre de Belém (deutsch Turm von Belém) im Stadtteil Belém an der Tejomündung ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons. Neben dem nahegelegenen Mosteiro dos Jerónimos gehört der Turm zu den wenigen herausragenden Bauwerken des manuelinischen Stils, die das Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 überstanden haben. Die oberste, 35 Meter hohe, freiliegende Etage des Turms ist heute eine Aussichtsplattform.

  • Mosteiro dos Jerónimos – das Mosteiro de Belém ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Manuelinik (Manuel I., 1495–1521), einer portugiesischen Variante der Spätgotik, die auch einige Elemente der Renaissance enthält. Unter anderem beherbergt es die Sarkophage von Fernando Pessoa, Vasco da Gama und Luís de Camões und verschiedener portugiesischer Könige. Durch die weite Parkanlage (Praça do Império) vor dem 300 Meter langen Gebäude kommt die reichverzierte Kalksteinfassade voll zur Geltung. In den Seitenflügeln befinden sich das Marinemuseum und das Archäologische Museum.

  • Padrão dos Descobrimentos – das Entdeckerdenkmal  steht im Stadtteil Bélem am Ufer des Flusses Tejo. Es wurde 1960 unter dem Salazar-Regime erstellt, genau 500 Jahre nach dem Tode von Heinrich dem Seefahrer und soll die alten Zeiten der Seefahrernation Portugal glorifizieren. Dargestellt ist der Bug einer Karavelle, auf dem, angeführt von Heinrich dem Seefahrer, weitere bedeutende Personen aus dem Zeitalter der Entdeckungen dargestellt sind. Der 54 Meter hohe Turm, seitlich mit stilisierten Segeln versehen, versinnbildlicht den Mast der Karavelle. Auf der Nordseite ist ein Schwert dargestellt.

  • Convento do Carmo – das Convento do Carmo ist ein ehemaliges Kloster des Karmeliter-Ordens in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. Es wurde in den Jahren 1389 bis 1423 auf ein Gelübde des Marschalls Nuno Álvares Pereira hin errichtet. Zum Gebäudekomplex gehört auch die Kirche Igreja do Carmo, die als ein Prachtexemplar der Lissabonner Gotik gilt. Im großen Erdbeben von Lissabon 1755 wurde das Bauwerk zerstört. In einem wieder hergerichteten Flügel befindet sich heute das Hauptquartier der portugiesischen Nationalgarde. In den Ruinen der Klosterkirche ist das Museu Arqueológico do Carmo untergebracht. Im dachlosen Kirchenschiff werden außerdem zur Sommerzeit aufgrund der hervorragenden Akustik Konzerte veranstaltet.

  • Palácio Nacional da Pena – Der Palácio Nacional da Pena ist ein Schloss in der portugiesischen Stadt Sintra. Es wurde nach 1840 im Auftrag des portugiesischen Titularkönigs und Königsgemahls Ferdinand II. (1816–1885) auf den Ruinen eines Klosters errichtet. Häufig auch als „Kummerpalast“ bezeichnet (von portugiesisch pena ‚Kummer, Traurigkeit‘), leitet sich der Name vom ehemaligen Kloster ab, das der Nossa Senhora da Pena gewidmet war.

  • Elevador de Santa Justa – auch Elevador do Carmo genannt, ist ein öffentlicher Personenaufzug, der im Stadtzentrum der portugiesischen Hauptstadt Lissabon den Stadtteil Baixa mit dem höhergelegenen Stadtteil Chiado verbindet. Fertiggestellt wurde die markante Konstruktion aus Gusseisen nach Plänen des Ingenieurs Raoul Mesnier de Ponsard im Jahr 1902. Ursprünglich wurden die Kabinen von einer Dampfmaschine bewegt, die 1907 durch Elektromotoren ersetzt wurde.

  • Straßenbahn – existiert seit 1873. Sie wurde zunächst als Pferdestraßenbahn, portugiesisch: Carros americanos, eröffnet und wird seit 1901 elektrisch betrieben. Die mit Gleisen der Spurweite von 900 Millimetern ausgerüstete Straßenbahn ist wegen ihres teilweise historischen Fahrzeugparks und der reizvollen Streckenführung mit steilen Abschnitten und engen Kurven durch die schmalen Gassen der Lissabonner Altstadt vor allem bei Touristen beliebt. Nach der Stilllegung von zwölf Linien in den 1990er Jahren verkehren zurzeit noch sechs Linien mit zusammen 33,6 Kilometern Länge. Das Streckennetz ist heute noch 25 Kilometer lang

  • Standseilbahnen – die drei Standseilbahnen (Ascensor do Lavra, Ascensor da Glória und Ascensor da Bica) wurden gebaut, um auch diejenigen Stadtteile Lissabons erschließen zu können, die von der ab 1873 verkehrenden Pferdestraßenbahn wegen der starken Steigungen nicht bedient werden konnten. Sie verkehren durch schmale Anliegerstraßen und bieten einiges an Fotomotiven. Zu dem Thema erfolgt noch ein gesonderter Beitrag die Tage.

Fado – was ihr euch nicht entgehen lassen solltet, ist ein Besuch in einem Restaurant mit Fado Musik, die live vorgetragen wird. Das Restaurant „Mesa de Frades“ kann ich wärmstens empfehlen. Kleines Restaurant auf zwei Ebenen, wobei an solchen Abend meist nur im unteren Bereich die Gäste sitzen. Original portugiesische Wandmalereien, Fließen und Gitarren an den Wänden. Die Eingangstür zum Restaurant so groß wie ein Scheunentor und natürlich aus altem Holz gemacht. Das Essen und der Wein waren ausgezeichnet. Die Atmosphäre unglaublich. Die live Auftritte der Fado Sängerin und Musiker unbeschreiblich. Ich war fasziniert davon mit welcher Inbrunst und Emotionen die einzelnen Lieder vorgetragen wurden. Ich war wie in den Bann gezogen und meine Augen konnten von den Lippen nicht los lassen. Man zog jede einzelne Textzeile in sich auf. Gänsehaut garantiert!

In der Stadt sollte man zudem gut zu Fuß sein. Die Stadt liegt auf sieben Hügeln, die kleineren Anhöhen nicht mitgerechnet. Das heißt, es geht ständig bergauf-und wieder bergab. Zum Teil gibt es Fahrstühle, die man kostenfrei nutzen kann, um die Höhenunterschiede zu überwinden. Besonders für Eltern mit Kinderwagen oder ältere Menschen sehr hilfreich. Die zahlreichen Treppen die wir in dieser einen Woche gelaufen sind, ersetzen jedes Cardio Training. 

Pastéis de Nata sind das berühmteste Backwerk Lissabons. Direkt aus Portugal kommend wird dieses kleine Feingebäck aus einer Creme aus Eiern und Milchrahm auf einem knusprigen Blätterteig die Schlemmer verführen. Traditionell warm genossen und mit Puderzucker oder Zimt bestreut, ist es einfach mit den Fingern zu essen und kann zu jeder Tageszeit genossen werden. Und das meinen die wörtlich mit „zu jeder Tageszeit“. Ich habe diese Teile geliebt (meine Waage eher weniger), besonders wenn die noch ganz warm waren.

The Bifanas of Afonso – Bifana besteht aus dünn geschnittenem Schweinefleisch, das in einer würzigen Marinade aus Knoblauch, Paprika, Weißwein und Lorbeerblättern eingelegt und anschließend gebraten wird. Es wird typischerweise in einem weichen Brötchen serviert und oft mit Senf und scharfer Soße verfeinert. Das beste gibt es in Lissabon bei Afonso. Dort standen die Menschen jeden Tag Schlange. Nachdem ich ein Bifana gegessen hatte, konnte ich verstehen warum. So lecker.

Time Out Market (Mercado da Ribeira) – Die Markthalle „Mercado da Ribeira“ liegt zentral am Bahnhof und Verkehrsknotenpunkt Cais do Sodré in Lissabon. Sie wurde bereits 1882 eröffnet, ist also weit über 100 Jahre alt. Die damals moderne Eisenarchitektur der Markthalle ist auch heute noch sehenswert. Die Essensstände in der Lissaboner Markthalle bieten Essen auf einem deutlich höheren Niveau an, als man es von Food-Cornern in Einkaufszentren o.ä. gewohnt ist. Große, internationale Fast-Food-Ketten sucht man hier glücklicherweise vergeblich. Insgesamt stehen den Gästen 700 Sitzplätze zur Verfügung. Bekannte Sterneköche, traditionelle Restaurants und Cafés der portugiesischen Hauptstadt betreiben hier die Verkaufsstände.

18.68 Cocktail Boutique Bar – Wenn ihr Abends ausgehen wollt und ein sehr angenehmes Ambiente mit toller Bar Musik, sehr freundlichem Personal und den besten Cocktails der Stadt, dann ist die 18.68 Cocktail Boutique ein absolutes Muss und Highlight. Cocktails können viele, aber solche einzigartigen wie dort, bei denen dir auch noch ganz genau erklärt wird was alles in dem Cocktail ist und wie dieser auf deine Geschmacksknospen wirkt, dann ist man hier genau richtig. Mit wenigen Zutaten genießt man den perfekten Cocktail. Ich kann Coffee und Coconut wärmstens empfehlen.

Ferienwohnung – wir hatten uns über airbnb eine Wohnung mitten in der Stadt gebucht. Das hatte den Vorteil, dass wir alles zu Fuß erreichen und in unserer Nähe hatten. Egal ob kleiner Supermarkt, Restaurants & Cafés, Sehenswürdigkeiten oder einfach zum Fluß laufen um sich den Wind um die Nase wehen zu lassen.

Lissabon ist definitiv einer meiner Lieblingsstädte und ein absolutes muss, diese Stadt einmal gesehen zu haben. Ob wir wieder kommen? Auf jeden Fall. Das haben wir direkt an unserem letzten Tag dort beschlossen. Die Menschen sind so nett und zuvorkommend. Ausgeglichen. Offen. Kontaktfreudig. Das Leben im allgemeinen ist dort wesentlich entspannter als in Deutschland. 

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