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Preikestolen – Norwegen

Preikestolen oder Prekestolen ist eine natürliche Felsplattform in Ryfylke in der norwegischen Provinz Rogaland und eine touristische Attraktion mit weitem Blick über den Lysefjord und angrenzende Berge. Die Größe des Felsplateaus beträgt zirka 25 mal 25 Meter. Die Felskante fällt 604 Meter senkrecht in den fast 40 Kilometer langen Fjord ab.

Die Kanzel ist eine touristische Attraktion. Die Plattform ist vom Endpunkt der ausgeschilderten Straße bei Preikestolhytta nur über einen Wanderweg erreichbar. Die normale Wegzeit für den einfachen Weg sind 1,5–2 Stunden für die ca. 3,8 km mit einem Höhenunterschied von 330 Metern. Der Weg führt erst steil einen Höhenrücken hinauf und dann fast ebenerdig über Bohlenpfade durch morastigen Wald zur Urskarhöhe, durch den Sumpf Krogabekkmyra und von dort über ein Geröllfeld zum Neverdalsskaret hinauf. An der Seengruppe Tjødnane vorbei erreicht man schließlich über ein mit Treppen und Geländer gesichertes Stück die ungesicherte Plattform.

Die Felsformation entstand durch Frostsprengung vor zirka 10.000 Jahren, als die Kanten des Gletschers bis oberhalb des Felsens reichten. Das Wasser gefror in den Felsspalten und sprengte große, kantige Blöcke ab, die der Gletscher dann mit sich führte, wobei die heutige „Kanzel“ stehen blieb. Entlang des Plateaus zieht sich auch heute ein tiefer Riss. Die Geologen der Region bestätigen jedoch, dass kein Bruch des Plateaus zu befürchten ist. (wikipedia.de)

Zwölf Auto Minuten von unser Ferienwohnung in Jørpeland lag das nächste Ziel das wir unbedingt sehen wollten. Der Preikestolen oder wie die Norweger es aussprechen, den Prekestolen. Wir waren einen Tag vorher schon mal am dortigen Parkplatz, um die Lage zu checken, wie es aussieht mit Parkmöglichkeiten und wo wir meine Schwiegermutter absetzen können, da sie den Anstieg nicht schaffen würde. An dem Tag regnete es und dort vor Ort waren nicht viele Menschen unterwegs. Als wir am nächsten Tag dort hin fuhren, war die Lage, dank bestem Wetter, eine ganz andere. Der Parkplatz am Startpunkt war bereits wegen Überfüllung geschlossen. Also mussten wir weiter unten parken und selbst dort war es um halb elf bereits gut besucht.

Wir waren erstaunt wie viele Menschen uns schon entgegen kamen. Wann sind die am Morgen gestartet? Auf jeden Fall früher als wir und daher haben sie es besser gemacht als wir, da mit Sicherheit an unserem heutigen Zielort noch nicht so viel los war. Noch waren wir guten Mutes und machten uns auf den Weg.

Nach zwei Stunden Aufstieg und immer mehr Sonne am Himmel haben wir das Ziel erreicht. Wer nun denkt „jetzt die Ruhe genießen und entspannen in der Sonne auf dem Preikestolen wird schnell bitte enttäuscht und vom Massentourismus eingeholt. Ich habe immer diese tollen Fotos vom Preikestolen im Kopf, wenn ein oder zwei Menschen dort stehen und tolle Landschaftsaufnahmen von sich und der Umgebung machen. Tja, aus der Traum: Instagram & Reality. Ihr werdet es gleich selbst anhand meiner Fotos sehen.

Eine Wanderung zum Preikestolen lohnt sich trotz der vielen Menschen. Es ist eine wunderschöne Landschaft die man erleben darf. Der Weg ist zum Teil Anspruchsvoll, vor allem wenn es geregnet hatte. Ich war erstaunt wie viele ihre kleinen Kinder mit fünf, sechs oder sieben Jahre dorthin mitnahmen. Respekt den Kindern, dass ist eine ordentliche Leistung die sie da abgeliefert haben und das darf man als Eltern nie vergessen. Unser Sohn macht solche Touren seit klein auf schon mit und ist es nun mit dreizehn Jahren gewöhnt. Denkt bitte daran, genügend Wasser mitzunehmen. Sobald die Sonne raus kommt wird es sehr schnell warm und um so mehr Flüssigkeit muss man zu sich nehmen.

Eine Bitte an Wanderer die unbedingt ihr Walking Stöcke mitnehmen müssen. Lasst es! Ihr gefährdet damit nur die anderen Wanderer. Bei vielen habe ich gedacht, sie setzen ihre Walking Stöcke als Waffen und nicht als Unterstützung für einen besseren Halt beim Laufen ein. Mehr als einmal dachte ich, gleich habe ich den Stock in meinem Oberschenkel stecken. Zumal die Stöcke bei dem Weg nichts bringen. Es gibt genügend halt am Felsen, um sich Trittsicherheit zu geben. Da muss man nicht noch mit dem Stöcken in der Gegend rumstochern und andere gefährden.

Die Aussicht vom Preikestolen ist bei jedem Wetter atemberaubend. Der Blick ins Tal, wenn man sieht wie steil es nach unten geht, flößt einem Respekt ein. Wie winzig die Ausflugsboote, die unten im Fjord fahren. Wie bei einer Modelbahn. Alles in allem haben für den Hin-und Rückweg knapp vier Stunden benötigt. Wenn ich nochmal zum Preikestolen wollte, dann würde ich außerhalb der Ferienzeiten gehen. Die Landschaft, das Wandern und die Ruhe mit weniger Menschen noch intensiver genießen und ein Stück weiter wandern, um den Preikestolen aus einer noch anderen Perspektive zu fotografieren.