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Rummu Quarry

Rummu Quarry ist ein Ort, den die wenigsten kennen. Mir ist der Ort durch zwei Dinge im Kopf geblieben. Zum einen durch Till Lindemann, seines Zeichens Frontmann und Sänger von Rammstein, ja genau, das Rammstein Konzert wo ich dieses Jahr in Tallinn dabei sein wollte aber dank Covid 19 leider ausfiel, seinem Song “Knebel” und dem dort produziertem Video. Zum anderen durch Instagram. Wenn man in ein Land reist, dann sollte man sich ruhig vorher auf Instagram nach den besten Lokationen umschauen. Dort sind zahlreiche Tipps zu finden, auf die man so vielleicht nicht gekommen wäre.

Rummu war durch die Zeiten hindurch der Fundort von Vasalemma-Marmor, einer Art Kalkstein. Als Arbeitskraft wurden hauptsächlich die Insassen des Gefängnisses von Murru eingesetzt. Nachdem das Gefängnis geschlossen wurde, endete auch der Abbau von Marmor und die Pumpen, welche die Lagerstätte trocken hielten, wurden außer Betrieb gesetzt. Der Anstieg des Wassers sei so schnell gewesen, dass ein großer Tagebaubagger, die Gebäude und anderes Inventar im Wasser versanken. Zusammen mit dem ungewöhnlich klaren Wasser bilden sie ein einzigartiges Unterwassermuseum, einen interessanten Ort für Taucher. Das gesamte Gelände – sowohl der Tagebau als auch das Gefängnis – ist in den Sommermonaten jeden Tag geöffnet, zu anderen Zeiten auf Vorbestellung.

Von Tallinn aus liegt Rummu Quarry fünfzig Autominuten entfernt. Die meiste Strecke fährt man über die Autobahn und ist daher gut erreichbar. Kurz vor dem Ziel fährt man durch Keila durch, eine Stadt die einen an die alte Sowjetzeit erinnert. Mir ging es zumindest so. Viele alte und zum Teil zerstörte Gebäude, in denen noch Menschen wohnten. Was wirklich neues, ausser den örtlichen Supermarkt, gab es dort nicht wirklich. Am Ziel angekommen muss man am Eingangstor direkt vier Euro pro Person bezahlen. Kinder sind bis zu zu zehn Jahren kostet der Eintritt nichts und ab zehn Jahren zwei Euro. Am Parkplatz angekommen kam auch schon ein Mann auf seinem Quad angefahren, der unseren Sohn erst einmal um den Berg herum fuhr.

Anschliessend sind wir die Sandberge dort hoch geklettert. Das hatte etwas von Abenteuer und man sollte schon gutes Schuhwerk anhaben. Die Aussicht von dort oben ist traumhaft. Dazu noch das fantastische Wetter, das Wolkenspiel am Himmel und der ständige Wind. Was will man mehr. Von dort konnte man sehr gut die Farben des künstlich angelegten Sees in grün und blau sehen. Besonders wenn die Sonne hervorkam schimmerte der ganze See in diesen Farben.

Wieder unten angekommen ging es direkt zum baden mit meinem Sohn zusammen. Das Wasser ist so klar und erfrischend, nicht umsonst ist das ein Taucherparadies. Nach dem baden ging es ins dortige Cafe. Die Süßkartoffel Pommes kann ich sehr empfehlen. Die waren wirklich kross und lecker. Der Cappuccino war sogar trinkbar. Bisher muss ich zugeben konnte ich noch kein Cafe in Tallinn finden, in dem es einen guten Cappuccino oder Espresso können. Wenn die Esten einiges wirklich sehr gut können, dann aber keinen Kaffee. Danach noch ein kleiner Rundgang und am ehemaligen Gefängnis vorbei, bevor es wieder Richtung Tallinn ging.

Zum Abschluss noch das Rammstein Video zur passen Location.

Adresse: Sireli 11, Rummu, 76102 Harju maakond (Google Maps)